Medizinisches Cannabis bei Epilepsie: Christophers Weg zu milderen Anfällen

Erstellt am:14.11.2025- Zuletzt aktualisiert:14.11.2025

Christopher ist 37 Jahre alt und leidet unter Epilepsie, die durch einen Gendefekt und Sauerstoffmangel bei der Geburt verursacht wurde. Seit vier bis fünf Jahren erhält er medizinisches Cannabis – mit deutlich positiven Auswirkungen auf seine Krampfanfälle und Lebensqualität.

Christopher, 37 Jahre alt, mit Epilepsie, berichtet über die positiven Wirkungen von medizinischem Cannabis auf seine Krampfanfälle

  • Christopher leidet unter Epilepsie durch Gendefekt und Geburtskomplikationen
  • Medizinisches Cannabis seit 4-5 Jahren, deutlich mildere Anfälle
  • Vorher "richtig gekrampft", jetzt nur noch "in sich zusammen"
  • Deutlich mehr Appetit, bessere Haut, weniger Nebenwirkungen
  • Kann auch inhalieren bei akuten Situationen statt Valium
  • Kampf mit Krankenkasse bis Sozialgericht, aber erfolgreich
  • Gute Ergänzung zu Epilepsie-Medikamenten, keine Abhängigkeit

Ich heiße Christopher. Ich bin 37 Jahre alt. Epilepsie hab ich. Also der Christopher zwar Probleme hatte und Sauerstoffmangel bei der Geburt und hat auch noch einen Gendefekt, der es erst vor zwei drei Jahren festgestellt worden. Der macht zum einen eine Muskelschwäche in den Beinen, zum anderen eben die Krampfanfälle. Wir sind seit vier fünf Jahren hier in der Praxis.


Und seitdem bekommt er Cannabis Tropfen. Aber er ist auf einer Förderschule, also für Lernbehinderte dabei. Aber ich sag jetzt mal fehl am Platz. Dann ist er in eine relevante Schule gekommen. Das es für behinderte Kinder auch und da war er nachher der Dienstälteste, weil er immer hier verlängern wollte, weil er so gern da hingegangen ist.


Das war eine ganz tolle Zeit mit ganz tollen Lehrerinnen und die Caritas Werkstatt, da ist er auch bis auch wirklich genutzt wird. War natürlich hart jetzt. Sie sind ja vor vier Jahren abgesoffen, da hat er auch Kollegen verloren. Das war auch ziemlich schlimm. 12,9 Ja. Die ist aber jetzt wieder eröffnet. Und da ist er jetzt wieder um und ist auch glücklich.


Allerdings nur halbtags. Wollen ganz viel, sagt er. Zu viel. Die sind also früher. Vor dem Cannabis hat er richtig gekrampft und jetzt sagt er einfach nur in sich zusammen Ja, weil er steht ja ständig unter Strom. Wenn mal war es jeden Moment kann der nächste Anfall kommen. Er kann laufen. Also er ist nicht an Rollstuhl gefesselt, aber man hat immer Angst, wenn er geht.


Also gestern war wieder so eine Situation, weil er einfach in sich zusammengesackt ist und dann muss ich ihn irgendwie halten. Also er ist immer auf auf. Ja, man schaltet die auch sonst schwierig. Aber wie gesagt, die Anfälle an sich sind mir da auch weniger verkrampft. Zur Sicherheit sag ich mal so, wenn er jetzt größere Strecken relativ schlecht, wenn er da einen Anfall kriegt und fällt hin, aber er kann.


In der Wohnung bewegt er sich anständig, also immer unter Aufsicht natürlich. Er muss sich auch bewegen, weil sonst ist der letzte noch was. Muskel merkt dann und zu. Ja, der Wunsch wäre natürlich ganz anders frei zu sein, aber es glaub ja, da sehe ich im Moment keine Chance. Ja, das war ursprünglich über die vorherige Ärztin, die hatte das vorgeschlagen und dann ist sie in Rente gegangen und dann hat der Dr. Huse das übernommen und er war auch sehr offen dafür.


Dann haben wir so weitergemacht und ich muss sagen, von da an, er muss natürlich seine Epilepsie Medikamente weiter nehmen, aber die Tropfen bewirken eben. Also ich würd sagen, die Anfälle sind milder, vielleicht auch weniger und er hat viel mehr Appetit. Er hat sonst ist ja sehr dünn und ich hatte immer ein Problem. Dann essen.


Ja das so die Haut und er ist insgesamt.


Gut, er ist sowieso nicht nur ich mag das schon ganz deutlichen Unterschied. Er wird nie ohne die Epilepsie Medikamente leben können, denke ich mir mal, aber es ist ein guter Zusatz, da macht drum kämpfen müssen immer bis ans Sozialgericht und das hat über ein Jahr gedauert. Letzten Endes haben wir dann damit Erfolg gehabt. Ist nur nach jedem Strohhalm greifen in unserer Situation.


Und ich hab direkt gemerkt, da tut sich was. Und ja, ohne Nebenwirkungen ist ganz wichtig. Nur die anderen Medikamente haben viele Nebenwirkungen. Er hat immer schlechte Leberwerte gehabt, Appetitlosigkeit und durchaus kann. Aber es ist das wieder irgendwie alles abgemildert von zu Hause. Also wir haben alle durch, haben alle durch. Das heißt ich bin in der Uniklinik involviert und wenn dann was Neues kommt ja bei uns ist probieren ja klar, dann probiert für eine Zeit lang.


Manchmal hilft es am Anfang, manchmal wird alles noch schlechter durch. Man denkt, man muss alles probiert haben, sondern eine Portion Blödsinn und Vorurteil. Aber da haben wir kein Problem mit gehabt. Ich denk mal, wenn man in so einer Situation ist und es logisch, dann ist man zu allem bereit. Wenn man das miterlebt und uns ist so ein Fall mit ein paar Tropfen.


Und mittlerweile bekomme ich auch in jeder Apotheke früher war das auch ein Problem überhaupt die zu bekommen und musste springen fahren. Also das sind immer noch so für Vorurteile, leider. Ich glaube er hat schon ein paar Tage gebraucht sich so der Körper drauf einstellen kann und so haben wir mit einer ganz klaren Minimaldosis angefangen. Mittlerweile inhaliert er auch.


Dadurch kann ich dann auch vor allen Dingen verzichten. Wenn er so Tage hat, wo es ganz schlimm ist, dann habe ich ihm immer nur Valium geben können. Dann war dann was des Tages. Wir beschlossen und jetzt inhaliert er dann und kommt runter und also ist in jeder Beziehung von Vorteil für ihn.

Christophers Epilepsie hat mehrere Ursachen: "Der Christopher zwar Probleme hatte und Sauerstoffmangel bei der Geburt und hat auch noch einen Gendefekt, der es erst vor zwei drei Jahren festgestellt worden", erklärt seine Mutter. "Der macht zum einen eine Muskelschwäche in den Beinen, zum anderen eben die Krampfanfälle."

Christopher besucht eine Förderschule für Lernbehinderte, ist aber "fehl am Platz", wie seine Mutter sagt. Er wechselte auf eine relevante Schule für behinderte Kinder, "und da war er nachher der Dienstälteste, weil er immer hier verlängern wollte, weil er so gern da hingegangen ist". Aktuell arbeitet er in der Caritas Werkstatt, allerdings nur halbtags, "weil er steht ja ständig unter Strom. Wenn mal war es jeden Moment kann der nächste Anfall kommen."

Die Veränderung durch medizinisches Cannabis ist deutlich: "Vor dem Cannabis hat er richtig gekrampft und jetzt sagt er einfach nur in sich zusammen", beschreibt seine Mutter die Verbesserung. "Die Anfälle an sich sind mir da auch weniger verkrampft." Die Sicherheit ist weiterhin wichtig: "Wenn er jetzt größere Strecken relativ schlecht, wenn er da einen Anfall kriegt und fällt hin, aber er kann."

In der Wohnung kann sich Christopher gut bewegen, "immer unter Aufsicht natürlich", wie seine Mutter betont. "Er muss sich auch bewegen, weil sonst ist der letzte noch was. Muskel merkt dann und zu."

Die Behandlung mit medizinischem Cannabis begann über eine vorherige Ärztin, die es vorgeschlagen hatte. "Dann ist sie in Rente gegangen und dann hat der Dr. House das übernommen und er war auch sehr offen dafür", erzählt die Mutter. Der Kampf mit der Krankenkasse dauerte über ein Jahr bis zum Sozialgericht, "letzten Endes haben wir dann damit Erfolg gehabt".

Die positiven Wirkungen sind vielfältig: "Die Tropfen bewirken eben. Also ich würd sagen, die Anfälle sind milder, vielleicht auch weniger und er hat viel mehr Appetit", berichtet die Mutter. "Er hat sonst ist ja sehr dünn und ich hatte immer ein Problem. Dann essen." Die Hautprobleme haben sich ebenfalls verbessert.

Besonders wichtig: "Er muss natürlich seine Epilepsie Medikamente weiter nehmen, aber die Tropfen bewirken eben", erklärt die Mutter. "Es ist ein guter Zusatz." Die Nebenwirkungen der anderen Medikamente haben sich deutlich reduziert: "Er hat immer schlechte Leberwerte gehabt, Appetitlosigkeit und durchaus kann. Aber es ist das wieder irgendwie alles abgemildert."

Mittlerweile kann Christopher auch inhalieren, was besonders bei akuten Situationen hilfreich ist: "Wenn er so Tage hat, wo es ganz schlimm ist, dann habe ich ihm immer nur Valium geben können. Dann war dann was des Tages. Wir beschlossen und jetzt inhaliert er dann und kommt runter."

Die Mutter betont: "Ohne Nebenwirkungen ist ganz wichtig. Nur die anderen Medikamente haben viele Nebenwirkungen." Sie ist froh, dass sie den Kampf mit der Krankenkasse durchgehalten haben: "Ist nur nach jedem Strohhalm greifen in unserer Situation."

Die Akzeptanz in Apotheken hat sich verbessert: "Mittlerweile bekomme ich auch in jeder Apotheke früher war das auch ein Problem überhaupt die zu bekommen und musste springen fahren", erzählt die Mutter. "Also das sind immer noch so für Vorurteile, leider."

Für Christopher bedeutet medizinisches Cannabis eine deutlich bessere Lebensqualität: mildere und weniger Anfälle, mehr Appetit, bessere Haut und weniger Nebenwirkungen. "Er wird nie ohne die Epilepsie Medikamente leben können, denke ich mir mal, aber es ist ein guter Zusatz", fasst seine Mutter zusammen.

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Häufig gestellte Fragen

Die Verschreibung von medizinischem Cannabis bei Epilepsie erfolgt durch speziell qualifizierte Ärzt:innen. Nach einer ausführlichen Anamnese und Prüfung der bisherigen Therapien wird entschieden, ob eine Therapie mit Medizinalcannabis sinnvoll ist. Eine Voraussetzung ist, dass andere Therapien ausgeschöpft wurden oder schwere Nebenwirkungen aufgetreten sind. Die Dosierung wird individuell festgelegt und regelmäßig kontrolliert.

Die Dosierung wird individuell von ihrem Arzt/ihrer Ärztin eingestellt. Üblicherweise beginnt man mit einer niedrigen Dosis, die dann langsam gesteigert wird, bis die optimale Wirkung erreicht ist. Durch dieses vorsichtige Einschleichen sollen mögliche Nebenwirkungen gering gehalten werden.

Häufig werden standardisierte ölbasierte Tropfenlösungen oder Kapseln mit Cannabinoiden verwendet. Auch Cannabisblüten können verordnet werden, die dann mit einem Verdampfer inhaliert werden sollten. Das Rauchen wird nicht empfohlen.

Frei verkäufliche CBD-Produkte sind in Qualität und Dosierung oft unzuverlässig. Medizinisches Cannabis unterliegt strengen Qualitätskontrollen und hat einen definierten Wirkstoffgehalt. Die Therapie mit Medizinalcannabis wird von ihrem Arzt/Ihrer Ärztin überwacht und die die Dosis wird individuell auf Sie eingestellt.

In seltenen Fällen wurde berichtet, dass Cannabidiol (CBD) paradoxerweise Anfälle verstärken kann. Aus diesem Grund sollte eine Cannabis-Therapie immer unter strenger ärztlicher Kontrolle erfolgen. Der Arzt kann so die Behandlung anpassen oder abbrechen, falls negative Effekte auftreten.

Es gibt einige Berichte von Betroffenen oder Eltern, die über weniger Anfälle dank CBD berichten. Die mediale Berichterstattung über spektakuläre Einzelfälle hat die Erwartungen erhöht. Man sollte solche Fallberichte aber mit Vorsicht betrachten, da es sich um subjektive Erfahrungen handelt.

Bei medizinischer Anwendung unter ärztlicher Aufsicht ist das Abhängigkeitsrisiko von Medizinalcannabis gering, da die Dosis und die Verschreibungsmenge sorgfältig von dem/der behandelnden Ärzt:in überwacht werden.

Die häufigsten Nebenwirkungen sind u. a. anfängliche Müdigkeit, Schwindel oder trockener Mund.4 Die meisten Nebenwirkungen treten zu Beginn der Therapie auf und lassen mit der Zeit nach. Durch eine ärztliche Begleitung und individuelle Dosierung können die Nebenwirkungen minimiert werden. Bei Unsicherheiten sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin.

4 Bar-Lev Schleider L, Mechoulam R, Sikorin I, Naftali T, Novack V. Adherence, Safety, and Effectiveness of Medical Cannabis and Epidemiological Characteristics of the Patient Population: A Prospective Study. Front Med (Lausanne). 2022 Feb 9;9:827849. doi: 10.3389/fmed.2022.827849.

Nein, Medizinalcannabis wird normalerweise nur ergänzend zur bestehenden Therapie verschrieben. Es ersetzt keine bewährten Antiepileptika, sondern dient als zusätzliche Behandlungsoption, vor allem wenn herkömmliche Medikamente nicht ausreichend wirken.

Ja, für bestimmte seltene schwere Epilepsieformen im Kindesalter ist ein CBD-Medikament zugelassen. Kinder ab zwei Jahren mit Dravet- oder Lennox-Gastaut-Syndrom können unter engmaschiger Überwachung Cannabidiol (Epidyolex®) erhalten.5 In anderen Fällen entscheidet der Arzt individuell über einen off-label Einsatz.

5 Suraev, A., Lintzeris, N., Stuart, J. et al. Composition and Use of Cannabis Extracts for Childhood Epilepsy in the Australian Community. Sci Rep8, 10154 (2018). https://doi.org/10.1038/s41598-018-28127-0